Herbstliebe

Ein Hauch umsäuselt ihn.
Der Wind streift seine Wange,
berührt seine weiche Lippen
küsst seine Arme,
und schließt ihn vollkommen in sich ein.

Ein Blatt löst sich,
fällt tanzend zu Boden,
um sich von der kommenden,
gutmütigen Kälte
in den ewigen Schlaf begleiten
zu lassen.

Er ist entblösst.
Vögel lassen sich für einen
kurzen Augenblick
auf seinen dürren Fingern nieder,
um sich gleich darauf wieder
in die Lüfte aufzuschwingen.
Bis sie die Sonne,
die ewig wärmende Glut
erreicht haben.

Der Weg, an dem er steht,
scheint endlos,
beschwerlich zu gehen
und droht ihn zu stürzen.
Dennoch ist er noch nie
ein Stück gegangen,
er hat schon immer an
diesem Platz gestanden.
Um sanft
mit dem Wind sich im
Takt des fern erklingendem
Glockenspiel zu wiegen.

Der Wind war schon immer
sein Geliebtes,
das ihn liebkost,
ihn berührt
und ihn alles verlieren lässt.
Doch lässt der große, alte Baum
dieses Spiel immer wieder mit einem
sanftmütigen Lächeln zu.